„Eigentlich verstehen wir uns alle sehr gut im Team, es gibt keine Konflikte. Allerdings muss die Performance besser werden. Da geht noch was, was die Leistung und die Effizienz betrifft. Und wir müssen lernen, mit kritischen Kundensituationen besser umzugehen.“

Interessant, diese Anfrage. Das Eine hat ja mit dem Anderen nichts zu tun. Oder doch?

Manchmal ist die Harmonie eine Schein-Harmonie. Unzufriedenheiten werden nicht ausgesprochen – um des lieben Friedens Willen. Irgendwann ist dann der „Dreckhaufen“ unterm Teppich, unter den alles Schwierige gekehrt wird, so groß, dass das ganze Team drüber stolpert. Das war auch hier mein Verdacht.

Die Teamanalyse mit den Denkzeugen© hat es bestätigt: Das Harmonie-Motiv im Team ist hoch, das Sichtbarkeitsmotiv, das dafür steht, die nötigen Dinge auch klar und deutlich anzusprechen, niedrig. Einziger Ausreißer: Die Führungskraft. Aha. Da haben wir es also.

Weil alle sich ja menschlich gut verstehen, will keiner diese „Harmonie“ gefährden. Kritik wird nicht angesprochen, schon gar nicht, wenn sie an die Führungskraft gerichtet ist. Die hat damit kein Problem, könnte damit umgehen, nur tut es niemand. Stattdessen geht sie in rasantem Tempo allen voran und wundert sich, dass niemand hinterher kommt. Wohl gemerkt: Das tut niemand mit Absicht. Es sind einfach menschliche Unterschiede.

Was haben wir gemacht? Im Teamcoaching daran gearbeitet, wie konstruktives Feedback ausgesprochen werden kann und dass es wichtig ist, sich erstmal über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Wenn die nämlich nicht erfüllt sind, kann uns das ganz schnell aus der Bahn werfen. Die einen reagieren dann mit Wut oder Aggression, die anderen mit Rückzug. Bingo.

„Ach, das ist mir jetzt aber zu viel Gefühlsduselei, es geht ja immerhin hier noch um Leistung“, sprach die Führungskraft, während ihr eine Mitarbeiterin fast den Tränen nah gegenübersaß und sich über eine Situation öffnete, in der sie sich irritiert und total verunsichert gefühlt hat. Ja, genau deshalb müssen wir darüber sprechen!

Was dann passiert, wenn wir diesen Punkt übergehen: Die Menschen fühlen sich im Team nicht sicher, nicht sicher in der Kommunikation miteinander. Fehlende psychologische Sicherheit blockiert häufig, dass alle ihr volles Potenzial einbringen können. Auch können Fehler nicht als Lernfeld genutzt werden. Statt miteinander wird oft übereinander geredet. Ganz ungünstig. Geht das noch einher mit einem dysfunktionalen Informationsfluss, wundert es nicht, dass die Teamleistung nicht stimmt.

Das Gute ist: Daran können wir arbeiten!

Der erste Schritt ist getan, indem wir das Thema auf den Tisch gepackt haben und damit bei allen ein Bewusstsein dafür geschaffen haben. Mit den 4-Ws für konstruktives Feedback kann jetzt im Alltag geübt werden. Beim nächsten Teamcoaching wird es ein Zwischenfeedback geben.

Also: Was brauchst du, um dich in der Kommunikation in deinem Team sicher zu fühlen?

Übrigens: Wenn ihr es schafft, auch über Kritisches konstruktiv zu sprechen, habt ihr auch mehr Freude an der Harmonie. Sie ist aber nicht mehr der einzige Kitt, der das Team zusammenhält. Und das ist sehr gut!

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